4000km durch´s „wilde Kurdistan“ an´s Schwarze Meer mit allen Elementen der Aleviten: Wasser, Luft, Licht und Feuer: 2 Wochen Enduro von der intensiven Art.
4000km durch´s „wilde Kurdistan“ an´s Schwarze Meer mit allen Elementen der Aleviten: Wasser, Luft, Licht und Feuer: 2 Wochen Enduro von der intensiven Art.
Die Motorräder sind bei TBR abgegeben. Zum stets üblichen Tee gab es eine Bewirtung mit Ekmek, Köfte, Peperoni, Tomate, Zwiebel und Bier.
Positive Überraschung: Inhaber Güven berechnete für den gebrochenen Kupplungshebel, den in Anspruch genommenen Ersatzschlauch, den gerissenen Kettenschutz, und den unfreiwilligen Unterbodenschutz gar nichts. Lediglich das verlorene Rücklicht von Öcis Maschine stellte er in Rechnung: Mehr als fair.
Güven stuft unsere coast2coastAnatolia als professionell geplante, vorbereitete und durchgeführte Adventure-Tour ein. Er wünscht sich eine Ausweitung der Geschäftsbeziehung. Maschinen, Transport-Pickup und Kapazität bis zu 10 Reiseteilhnehmer hat er und machte verlockende Angebote, wenn wir mit einer Gruppe kommen würden……
Ein Taum die Ballonfahrt über Göreme, von dem wir uns auf direktem Weg verabschieden wollten.
Wie sehr hatten wir uns gewünscht, mal wieder kurze Hosen, T-Shirt und Badelatschen auszutauschen gegen die Enduro-Klamotten der letzten beiden Wochen. so fassten wir in Konya den Entschluss auf einer Backe die letzten 370km ohne Geländeeinlage nach Kemer zurück zu legen.
Geländeeinlagen machen ja auch ohne Gepäck mehr Spaß. Deshalb wollen wir heute nach Altinyaka in den Taurus.
Leider verlief die Rückfahrt lange nicht so unproblematisch wie vorgesehen: Ein Kettenriss, der uns 1,5h kostete. Danach konnte es weiter gehen. ….. bis die traditionelle türkischen Straßenbauarbeit erneut in Schwierigkeiten brachte:Auf den planierten Schotterbelag wird Teer und Altöl in großen Mengen aufgetragen bis nichts mehr versickert, sondern satt aufgetragen ist ;2cm grobe Splitauflage und fertig. Die Planierarbeit und das Festfahren übernehmen die Autos….oder Motorräder wie in unserem Fall.
Die Straßen waren total rutschig und kostete zwei anderen Motorradfahrern – die wir an der Tanke beim Reinigen trafen – einen Sturz.
Alles jetzt vergessen, jetzt geht es ins Meer Schwimmen.
Auf Postkarten und den gegoogelten Impressionen sieht Göreme schon grandios aus. Bereits bei unserer Ankunft hat das Städtchen uns vollends für sich eingenommen, da viele Gästhäuser und Pensionen in den Berg hinein gebaut sind, wie es in historischen Göreme-Häusern zu sehen ist.
Wir hatten das Glück zu zweit ein geräumiges Höhlenzimmer mit 4 Betten für uns alleine nutzen zu können. Im Sommer kühl und im Winter wärmeisoliert. Lange konnten wir das leider nicht genießen, da unser Bus um 5 Uhr zur Ballonfahrt schon auf uns wartete.
In der Morgendämmerung boot sich ein erstaunliches Bild mit den am Boden liegenden Hüllen, die mit Luftgebläsen gefüllt wurden. Ein wenig wie atmende Riesen sah es aus. Als die lokale Flugleitung per Internet allen der 100Flugkapitäne grünes Licht für den Startt gegeben hatte, konnte es losgehen und die Körbe von den Fluggästen bestiegen werden.
Als endlich alle in der Luft waren, bot sich ein grandioses Schauspiel. Bis zu dem Unfall vor einigen Jahren sollen es 200 Heißluftballons gewesen sein. Heute ist die Zahl auf die Hälfte reduziert. Es ist schon faszinierend, lautlos dahin zu gleiten oder mit Feuereinsatz auf 500hm Flughöhe zu steigen. Erstaunlich auch, wie gut sich der Ballon lenken lässt. So können Kollisionen vermieden werden.
Die Fahrt aus der Wetterküche des schwarzen Meers in den Süden brachte uns noch ein Fahrtag mit so kalten Temperaturen, dass wir alles an warmen Klamotten drunter zogen, bis wir aussahen wie die Zombies. Nur Knapp entgingen wir dem drohenden Unwetter am Abend und hatten eine „Art Jugendherberge“ im Bergdorf Alucra gefunden, die uns aufnahm.
Am nächsten Fahrtag konnten wir die Wolken endlich hinter uns lassen, weiter mit Kurs Richtung Süden und Stopp in der tollen Stadt Sivas, die soviel Flair hat und so ganz unvermittelt am Ende der Berge eine Hochburg der türkischen Lebenskultur ist. Zahlreiche Teehäuser und Karavansereien lohnen, einzutauchen ins quirlige Stadtleben.
Grobe Richtung Göreme hieß die Vorgabe für unseren Weg, als sich an Öci´s Maschine vorne ein Plattfuß bemerkbar machte. Der unfreiwillige Zwischenaufenthalt machte uns klar, dass sich keiner der drei Werkstätten an den Ausbau des Vorderrades traute. Wenigstens war das Tauschen des Schlauchs ein kleine Hilfe.
Die verlorene Zeit haben wir dann auf der Schnellstraße nach Göreme zurückgelegt und erreichten die Tuffhöhlen und das tolle Städtchen gerade noch, um mit schönem Licht die Abentimmung einzufangen.
Und erst recht der strahlende Himmel beim Frühstück
draußen direkt neben dem Ofen der Sommerküche im Freien. Von Anfang an war es heute kühler und wir hatten mit Bedacht bereits die warmen Jacken beim Fahren an, es standen zweieinhalbtausender Pässe auf dem Programm.
Den ersten Tag trocken von der Tour zurück. Das hatten wir noch nicht. Der Tag fing zwar alles andere als optimal an, weil die chinesische Reisegruppe bereits um 4:30 rumorte und vorbereitungen für den Sonnenufgang auf dem Nemrut Berg traf. Nachtruhe war da rum. Ein Blick in den Himmel mit der Morgendämmerung zeigte allerdings eine geschlossene Wolkendecke. Nichts für spektakuläre Sonnenaufgangfotos mit dem gold angestrahlten Kopf des Antiochos oder Herakles vor schwarzblauem Himmel.
Am liebsten hätte ich mich rumgedreht und weiter geschlafen, aber ein Durchfall hatte mich im Griff und ließ nicht eher locker, bis alles entleert war. Trocken Brot, Cola und Imodium Kapseln halfen mir, der Attacke zu trotzen und den ganzen Tag war Ruhe.
Am Abend hatten wir schon Jens und Micha kennengelernt, die auf eigene Faust mit dem Mietwagen ebenfalls quer Beet unterwegs waren und auf dem Weg nach Istanbul waren. Beide waren schon früh auf dem Nemrut und brachten stimmungsvolle Filmaufnahmen von dort mit. Erstaunlich, wie schnell sich das Wetter besserte. So sollte auch dann den ganzen Tag weitergehen.
Im nördlichen Mesopotamien ist der Nemrut 2150hm der höchste Ber und trägt auf der Spitze das Grabmal von Antiochos unter einem spitzen Geröllkegel. An den drei Kultplätzen sind heute wieder die Götterköpfe der persichen und griechischen götter vereint zu sehen. ein Zeichen der multikulti Anstrengung die zwei Welten an einem Platz zusammen zu bringen. Wir nahmen tolle Eindrücke von diesem Weltkulturerbe mit.
Die Weiterfahrt nach Elazig erinnerte uns sehr an den Benzinmangel in Nepal: unsere Tanks waren leer, hier in der Abgeschiedenheit hatte man im Dorf Karadut nur Colaflaschcen mit Benzin vom Krämerladen und ob uns das über die Berge retten könnte, wollten wir ausprobieren. Es klappte. Die 80 km Querung brachte uns über vier Bergrücken, zahllose kahle Berghänge und wieder an Stellen, wo Quellen ein Dorf ermöglichten und der Bauer Klee und Futte auf dem Esel durch die Berge trug.
Beeindruckend die kahlen Berge und Dörfer, in denen man uns anhielt und ungläubig fragt, was wir denn hier suchten und wo wir hin wollten. Elazig kannten sie aber sei soooo weit wir hätten uns aber total verfahren. Hatten wir nicht, aber wir hatten die direkte Route über tausend Berge dorthin gewählt, kamen nur langsam vorwärts und fanden am Beginn der Teerstraße in Pütürge im Herz der Berge endlich die Tanke, und 100km später das Superhotel in Elazig.