Premiere

Den ersten Tag trocken von der Tour zurück. Das hatten wir noch nicht. Der Tag fing zwar alles andere als optimal an, weil die chinesische Reisegruppe bereits um 4:30 rumorte und vorbereitungen für den Sonnenufgang auf dem Nemrut Berg traf. Nachtruhe war da rum. Ein Blick in den Himmel mit der Morgendämmerung zeigte allerdings eine geschlossene Wolkendecke. Nichts für spektakuläre Sonnenaufgangfotos mit dem gold angestrahlten Kopf des Antiochos oder Herakles vor schwarzblauem Himmel.

Am liebsten hätte ich mich rumgedreht und weiter geschlafen, aber ein Durchfall hatte mich im Griff und ließ nicht eher locker, bis alles entleert war. Trocken Brot, Cola und Imodium Kapseln halfen mir, der Attacke zu trotzen und den ganzen Tag war Ruhe.

Am Abend hatten wir schon Jens und Micha kennengelernt, die auf eigene Faust  mit dem Mietwagen ebenfalls quer Beet unterwegs waren und auf dem Weg nach Istanbul waren. Beide waren schon früh auf dem Nemrut und brachten stimmungsvolle Filmaufnahmen von dort mit. Erstaunlich, wie schnell sich das Wetter besserte. So sollte auch dann den ganzen Tag weitergehen.

Im nördlichen Mesopotamien ist der Nemrut 2150hm der höchste Ber und trägt auf der Spitze das Grabmal von Antiochos unter einem spitzen Geröllkegel. An den drei  Kultplätzen sind heute wieder die Götterköpfe der persichen und griechischen götter vereint zu sehen. ein Zeichen der multikulti Anstrengung die zwei Welten an einem Platz zusammen zu bringen. Wir nahmen tolle Eindrücke von diesem Weltkulturerbe mit.

Die Weiterfahrt nach  Elazig erinnerte uns sehr an den Benzinmangel in Nepal: unsere Tanks waren leer, hier in der Abgeschiedenheit hatte man im Dorf Karadut nur Colaflaschcen mit Benzin vom Krämerladen und ob uns das über die Berge retten könnte, wollten wir ausprobieren. Es klappte. Die 80 km Querung brachte uns über vier Bergrücken, zahllose kahle Berghänge und wieder an Stellen, wo Quellen ein Dorf ermöglichten und der Bauer Klee und Futte auf dem Esel durch die Berge trug.


Beeindruckend die kahlen Berge und Dörfer, in denen man uns anhielt und ungläubig fragt, was  wir denn hier suchten und wo wir hin wollten. Elazig kannten sie aber sei soooo weit wir hätten uns aber total verfahren. Hatten wir nicht, aber wir hatten die direkte Route über tausend Berge dorthin gewählt, kamen nur langsam vorwärts und fanden am Beginn der Teerstraße in Pütürge im Herz der Berge endlich die Tanke, und 100km später das Superhotel in Elazig.

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