Transandino wir kommen!!!

Der kleine rote Krieger-Schmalspurschlepper war im November vom frühen Schnee des letzten Winters ganz eingeschneit und das Schneeschippen vor der Arbeit war zu einer unliebsamen morgendlichen Pflicht geworden. Was für Aussichten…. Der Winter konnte lang werden.

Da erreichte mich Öci´s freche Bild-Antwort in facebook  aus der Hängematte mit seinem Notebook in der Hand :“….WOW, ausgerechnet wenn ich mich mal zum Praktikum nach Chile aufmache, verpasse ich den dollsten Winter aller Zeiten…“ Und dann kam ein Nackenschlag nach dem anderen: Erst die Bilder vom Villarica-Vulcan und der Enduro-Tour mit der Leihenduro in Pucon, dann folgten ständig die Verkaufsanzeigen von Honda XR, Yamaha TT und Suzuki DR.  Er war auf dem besten Wege in die Fußstapfen lateinamerikanischer Agitatoren und Volksverführer einzutreten.

Und so kam es dann, wie es kommen musste. Öci kaufte sich die XR 250 und ich mir das Ticket nach Santiago. Agustin Soler reservierte mir eine XR 250 und wir so hatten uns am Ende zur gemeinsamen Transandino 2011 verabredet. Mitte März soll es nun losgehen.

Unsere gemeinsamen Enduro-Erfahrungen wogen viel. 2500km durch die Pyrenäen vom Mittelmeer zum Atlantik und wieder zurück. Und dann noch eines obendrauf. 3200km von Barcelona nach Lissabon. Die Transiberica setzte in puncto Tagesetappen, Hitze, Staub, Durst neue Maßstäbe. Daher mussten damals die beiden Moppeds auch für die längeren und schnelleren Etappen gut ausgewählt sein. Und jetzt der neue Hieb durch die Anden von Chile nach Argentinien hinunter zum Seengebiet Patagoniens, danach wieder über die Anden zur Pazifik-Küste hinauf ins Weinanbaugebiet, dem Colchagua-Tal.

KTM hatte die großen Enduros im Verleih und BMW die GS-Serie ab 650ccm. Das Ticket hatte ich schon, da war für mich noch lange nicht klar, welches Leihmotorrad das Richtige wäre. Warum es zur XR 250R kam schälte sich erst langsam so aus der Schale. Die großen BMWs hatten genügend Reichweite, waren aber zu schwer für das, was wir vor haben. Die KTMs waren mir zu giftig und bei den EXC mit großem Tank zweifelte ich daran, ob die projektierten 2500km den richtigen Track für die Moppeds abgeben. Die XR hat den Vorteil geringen Gewichts: 130kg betankt. In den Tank gehen 9 Liter. Der Verbrauch sollte nicht mehr als 4…5 Liter betragen. Die Reichweite geht dann so etwa bei 200km aus. Mal sehen, wie oft wir den Reservekanister in Anspruch nehmen müssen.

Also, dann schaun mer mal….!

Ewald Schmitt