Halbzeit: unser entferntester Punkt ist erreicht nach gut 1700km. Bisher waren wir exakt im Zeitplan. Aber jetzt gibt es den berüchtigten Schwarzmeer-Dauerregen: wir brauchen den Puffertag, weil fahren nicht möglich ist..
Nach der Zeit bei Öci´s Familie empfinden wir nach der kalten Dusche beim Motorradfahren erst Recht den Besuch bei Ismael in Pülümür wie eine Zeit im kleinen Paradies. Die Dörfer liege um 1500hm und haben noch gemäßigteres Klima als das Pontische Gebirge direkt am schwarzen Meer. In Ismaels Garten gibt es Walnuss-, Birnen- und Apfelbäume. Der klare Bach speist Forellenbecken , Die Schafe weiden auf saftigem Gras und die Kangal-Hunde halten alles im Schach.
Das große Lagerfeuer und ein Lamm am Drehspieß: Der Abschiedsabend zog noch mal alle Register, um uns das Lebewohl schwer zu machen.
Und erst recht der strahlende Himmel beim Frühstück
draußen direkt neben dem Ofen der Sommerküche im Freien. Von Anfang an war es heute kühler und wir hatten mit Bedacht bereits die warmen Jacken beim Fahren an, es standen zweieinhalbtausender Pässe auf dem Programm.
Bald musste nunter die Jacke noch alles Langärmlige drunter. Nach 200km hatten wir die Wetterscheide erreicht und es wurde feuchter. Auf den Hochweiden standen plötzlich Kühe, saftig wurde das Gras, ein LKW fährt Heuballen ins Tal wir sind in der Schwarzmeerregion angekommen. Die Wolken werden dichter und bis Uzungöl haben wir die Hoffnung auf spekatkuläre Motive aufgegeben. Das berühmteste ist die weiße Mosche vor dem See umsäumt von dichtem Tannenwald. Sieht schwer nach Alpen aus….ist aber Uzungöl nahe Trabzon.
Die letzten 100km hinunter ans schwarze Meer und zur Unterkunft nach Trabzon macht dem Ruf der grünen Lunge der Türkei alle Ehre. Es gießt. Keine Chance mit einem Tee und einer Mittagspause mit Linsensuppe allem aus den Weg zu gehen. Wir kneifen die Backen zusammen und kommen wieder mal nass bis auf die Haut nach 90min Dauerregenfahrt in Trabzon an.