Tag 1: Begur / La Cinta - Übersicht

174km: Vom Mittelmeer über schnelle Schotterpisten, z.T. sandig in Küstennähe und Pinienwäldern in die hügeligen Vorpyrenäen.

Vom Quartier an der Costa Brava bei Begur gibt es einen leichten Einstieg durch die Pinienwälder mit Sandeinlagen und über Regencos nach Llofriu in die Gavarres Berge...

Kompletter Bericht:

 

Da uns wegen fehlendem Mittagessen Hunger plagte, konnten wir im Restaurant Rio d Óro Bekanntschaft mit Galtes de porc schließen, den überall in Catalonien anzutreffenden Schweinebäckchen. Frisch gestärkt ging es fetzig über die tollen Forststr. Hinüber nach Girona und nahe dem Flugplatz durch das Gebiet der Vulkankegel Garrotxa dem Ende des ersten Fahrtages entgegen.

Der erste Stopp : Parroquia de Fitor.

WOW, es ging gleich richtig los: Hinter dem Supermarkt vom Asphalt direkt in ein Labyrinth aus sandigen Waldwegen hinein. Meine DR fing sofort an zu schlingern. Ewald fuhr auf seiner KTM vorneweg wie auf Schienen. Ich als Anfänger hatte arge Probleme mit dem sandigen Untergrund klar zu kommen und dabei noch Ewald nicht aus den Augen zu verlieren. Zu Hause in den Weinbergen hatten wir doch einige Testfahrten gemacht aber meist auf härterem oder steinigerem Boden. Dies hier war für mich einfach etwas völlig Anderes.

Langsam legte sich das Gefühl der Absturzpanik und wich einem noch viel stärkerem Gefühl der Freude. Immer mehr das Gas aufdrehend, dadurch immer mehr Stabilität gewinnend, rutschte ich den Kurven entgegen. Langsam änderte sich der Untergrund zu einer Mischung aus Baumwurzeln, Steinen und Schotter bis wir durch einen künstlich angelegten Tunnel schließlich wieder auf Asphalt rauskamen. Ohne Ewalds Ortskenntnisse wären wir wahrscheinlich nie dort rausgekommen und hätten wahrscheinlich ewig gesucht um den Einstieg in die Gavarres Berge zu finden. Dort ging es dann über sehr schnelle Schotterwege hoch zur Parroquia de Fitor, einer Kirche die bei Wanderern sehr beliebt ist.

Der erste Versuch, eine passende Herberge zu finden, scheiterte. Das Hotel in St. Qirze war neu teuer und lag laut. Nahe Alpens lockte uns ein unscheinbares Schild Hostal La Cinta auf den Berg mit seinen 10 Naturstein-Häusern, einer Bar und einem Hostal. Das war zwar nicht in Betrieb, doch vermittelte uns die Wirtin das für Wandergruppen vorgesehene Ferienhaus und da fühlten wir uns auch richtig aufgehoben.

Im Gemeinschaftsraum empfing uns der typische Duft des offenen Kamins und machte uns klar dass man auf 1000m abends noch manches mal in dieser Jahreszeit Feuer macht. Das Abendessen war gebietstypisch: Auf dem großen Holzteller lag weiße, rote und schwarze Salchichon und Jamon Serrano. Dazu gekühlter Rotwein und gekühltes Wasser.Das leicht geröstete, frische Weißbrot mit Olivenöl (Crostata) bestrichen war eine Wucht dazu. Jeder darf sich soviel abschneiden, bis er satt ist.Der Weg von der Bar hinauf zum Haus war duster. Beleuchtung Fehlanzeige. Dafür wiesen uns die Sterne und das Gebimmel aus den Schafskoppeln den rechten Weg.