Teruel und Aras

Es waren die Bilder aus dem alten VHS-Video der ersten Transpania, die mir durchnässt bei der Abfahrt vom Pass durch den Kopf gingen. Wo waren sie, die Waldpassagen mit den starken Gefäll- und Steigungsstücken, gespickt mit den Wasserdurchfahrten? Führten unsere Wege wieder durch diese Bergwälder? Wie würde die Passage hinüber nach Aras sein? Nach der Fahranstrengung des Tages brauchte es eine Weile bis diese Bilder bei der Abfahrt nach ordentlicher Dusche und einer Querbeet-Tour durch das Tapas-Angebot des Hostals zu Nachtträumen wurden.

 

 

Frisch kann es am Morgen in den Bergen sein, besonders nach Gewittern in der Nacht. Und gefüllt sind die Torrents, die dann genügend Wasser führen. Gerade recht um endlich den mit Spannung erwarteten früheren Stützpunkt der BMW-Adventure-Tours anzulaufen: EnduroPark Aras Rural. Traumhafte Schotterwege und kilometerlang auf den Forststraßen; das hatte ich in den Cordilleras Ibericas nicht erwartet. Als ob die HP2 Heimatluft gewittert hätte, flog sie nur so über landschaftlich wunderschöne Wege, die wie in einem Netz miteinander verbunden sind. Auch Öci mit seiner Tenere machte es sichtlich Spaß: keine Staubentwicklung hier oben auf 1500m, nicht zu hohe Geschwindigkeit, da konnte die Tenere gut unter Zug bleiben. Eine Streckenführung ohne winklige Kurven, wie geschaffen, um ordentlich Kilometer zu machen.

Im Internet hatte ich mir die Lage des Hostal Rural angesehen, das mit Richard Schalber gerne zusammenarbeitet. Die Hütten rund um das Blockhaus-Hotel lassen es zu, mit Quads und Enduros bis an die Unterkunft zu fahren. Nicht schlecht. Von der damaligen Pressevorstellung und der Zusammenarbeit mit BMW war allerdings im Empfangsbereich des Hotels nur noch wenig zu erahnen. Die Zeiten erfolgreicher Zusammenarbeit sind wohl schon etwas her. Statt dessen ist der EnduroPark zum bewährten Stützpunkt der Alto Turia Ride/Amateur-Rallye geworden: Altoturia Adventure und av-rider.com

So wie uns der kommerzielle Betrieb von ArasRural mit seinem überteuerten Essen- und Getränkeangebot nervte, so waren wohl die Bewohner von Aras genervt, wenn ein Endurofahrer auch nur nach dem nächsten Supermercat oder der nächsten Tanke fragt. Grund genug mit vollen Tanks ins Terra incognita aufzubrechen. Statt geführten Offroad-Touren oder beinharter Roadbookfahrt unter Rallye-Bedingungen, stand uns eher der Sinn nach freier Wegewahl mit GPS-Unterstützung und mittäglicher Rast neben der Strecke unter schattigen Bäumen auf verlassenen Bienenkisten.